Hintergründe

10 Jahre Atomkatastrophe von Fukushima

veröffentlicht am 07.03.2021 um 14:33:35

Ein Erdbeben und ein Tsunami haben am 11. März 2011 vor der japanischen Küste in Fukushima eine Nuklearkatastrophe ausgelöst.


Der Super-GAU traf das fortschritts- und technologiegläubige Land bis ins Mark. Und die Folgen der drei Kernschmelzen in den Reaktorblöcken des Atomkraftwerks von Fukushima Daiichi sind auch noch zehn Jahre danach erkennbar.

Durch den Reaktorunfall wurden große Mengen radioaktiven Materials freigesetzt.

Ein Teil davon gelangte durch direkte Einleitung in den Pazifik, darunter auch langlebige Isotope wie Cäsium-137 (Halbwertszeit über 30 Jahre).

Trotz Tschernobyl und Fukushima setzt die japanische Regierung weiter auf Atomenergie.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Olympischen Spiele in Japan 2020 abgesagt und auf 2021 verschoben.

In den nächsten Wochen sollen Fackelläufer die Olympische Flamme durch die Sperrzone von Fukushima tragen.
Nach den Olympischen Spielen sollen dann über 1 Millionen Tonnen radioaktiven Kühlwassers im Pazifik verklappt werden.

Wir erinnern an die unberechenbaren Risiken der Atomkraft sowie die auch im Normalbetrieb nicht geklärte Frage der Entsorgung strahlender Abfälle und fordern deshalb:

Keine Sportwettkämpfe in verstrahlten Regionen!

Alle Atomkraftwerke abschalten - weltweit!

Anlässlich des Jahrestags der Katastrophe von Fukushima veranstaltet die Organisation ".ausgestrahlt" eine Reihe von Vorträgen und Diskussionen. Man kann diesen via Internet beiwohnen und auch Aufzeichnungen der schon stattgefunden Veranstaltungen ansehen.
Nähere Informationen dazu: .ausgestrahlt Aktuell

Zudem wurde diese Woche bekannt, dass es im weiterhin noch betriebenen deutschen Atomkraftwerk Neckarwestheim erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt wurden. Näher Informationen dazu: Risse im AKW Neckarwestheim

Ein weiteres eher weniger in der Öffentlichkeit diskutiertes Problem entsteht beim Rückbau der bereits stillgelegten Reaktoren in Deutschland: Während in anderen Ländern die strahlenden Materialien kontrolliert und gezielt gelagert werden müssen, wird in Deutschland eine Praktik angewendet, die man als "Freimessen" bezeichnen kann: Strahlendes Material wird mit anderem Bauschutt so lange vermischt, bis die Verdünnung für das Unterschreiten von Grenzwerten sorgt und das Material z. B. im Straßenbau wieder verwendet werden kann. 
Gegen diese - angesichts der nicht existenten Untergrenze einer unschädlichen Strahlendosis - haarsträubende Praxis wurde eine Petition ins Leben gerufen; nähere Informationen und die Möglichkeit zu unterschrieben, finden Sie hier: Petition zum Freimessen

[Bild: Rikujojieitai Boueisho (Wikimedia Commons, Lizenz: Creative Commons CC BY-SA 3.0)]

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